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Man hätte das Werk auch anders nenne können, etwa: Kniend gebeugt unter dem höheren Schicksal mit aufrecht gehaltenem Rücken und Kopf, Trost findend im ins Bewusstsein steigenden Wort aus dem Buch. Doch so lang geartete Sätze brauchen einen großen Geist um sie zu fassen. Dies wäre eine zu starke Forderung gewesen. 1934 musste das Denkmal überarbeitet werden. Auf das Buch auf den Oberschenkeln des jungen Schweizers ist dabei ein volksgefälliger Stahlhelm betoniert worden. Damit war die Symbolik des Werks zerstört. Aus dem Jahre
1955 existiert dann ein Bericht
des Regierunsrates des Kantons Baselland (vom 25. Februar 1955) und der
Staatswirtschaftskommission (vom 12. März 1955) betreffend Erweiterung
des Das Buch (Link zur ehemaligen Ansicht).
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Zum Skandal:
Interpretation
Eine weitere Bemerkung zur Symbolik: Wie auf den Bildern ganz unten auf dieser Seite zu sehen ist, bilden die beiden Hauptlinien der zentralen Figur von vorne gesehen ein lateinisches T oder ein "Antoniuskreuz" (benannt nach dem Mönchsvater Antonius dem Grossen aus Ägypten, um 251–356 / Probst war ja auch in Ägypten...). Dieses Kreuz ist mit grosser Wahrscheinlichkeit das römische Standard-Folterinstrument zur standesrechtlichen qualvollen Hinrichtung, also das ursprüngliche christliche Kreuz. Symbolisch steht es daher für Leiden und Erlösung. Schiebt man den oberen Balken etwas nach unten wie das Kreuz in religiösem Zusammenhang im westen immer wieder dargestellt wird, so kann man seine 4 Enden der 2 sich zeigenden Achsen besser wahrnehmen. Die Enden können auch die 4 Elemente symbolisieren, d.h. die Materie. Früher bestand daher die Idee, dass jemanden Kreuzigen und so töten bedeutet, dass man ihn an die Materie bindet und so mit dem Tod des Körpers auch gleichzeitig geistig tötet, was als besonders schlimm empfunden werden musste. Die beiden Achsen können auch waagrecht Zeit und senkrecht Raum bedeuten oder auch senkrecht das Irdische unten und das Geistige oben. Das Antoniuskreuz hat in Ägypten auch noch einen älteren Ursprung, welcher sich griechisch damals durch den Buchstaben Tau ausgedrückt hat (das grosse griechische Tau ist ähnlich oder sogar gleich dem Buchstaben T, je nach Schriftart). Das Tau war im alten Ägypten das Symbol des Adepten, welcher eine Weihe oder Einweihung empfangen sollte. Das Sau stand für "Leben" und war auch das Zeichen für den Gott Thot, der Götterbote, der im Griechischen dem Hermes und im Römischen dem Merkur entspricht. Thot war dann nach dem Tode auch der Seelenführer. Sein griechischer Name taucht dann wieder auf im Hermes Trismegistos (der dreimal grosse Hermes), dessen 12 Sprüche (Tabula Smaragdina) für die Alchemisten unentbehrlich waren. Der erste Spruch lautet: "Siehe, das Oberste kommt vom Untersten, und das Unterste vom Obersten...". Anders wird oft gesagt: So wie oben, so auch unten, so wie unten, so auch oben. Ja, das Tau zeigt einmal nach oben und einmal nach unten! Wer diese Symbolik verstehen mag, kann nachempfinden, dass in Probst Werk eine Tiefe Symbolik steckt, welche den Übergang vom vom Leben zum Tod und dann die Beziehungen der weiter hier Lebenden zu ihren Toten sowie der Toten zu den Lebenden thematisiert. Um diese Symbolik zu verstärken, hatte er der Figur ein Buch "der Weisheit" auf die Oberschenkel gelegt. Dieses Buch kann die Bibel oder die Tabula Smaragdina oder ein anderes konkretes Weisheitsbuch bedeuten. Dass Probst dann quasi gezwungen wurde, dieses Buch durch das martialische Symbol des Stahlhelms zu ersetzen offenbart, dass hier ein kultureller Mord an einem Symbol durch eine barbarische Mehrheit eines Teils der Bevölkerung geschehen ist, welche sich die Deutungshoheit angemasst hatte. Man sieht es unter auf der folgenden Seite, siehe: Link. Das da sichtbare Relief zeigt die Parzen, die Schicksals-Göttinnen mit dem Faden und der Spindel und den Soldat mit Stahlhelm am hinteren Eingang zum Kunstmuseum Basel. Der Blick der Parzen ist gegen Liestal gereichtet, wo der andere Stahlhelm nun das Buch der Weisheit ersetzt. Und der Stahlhelm bedeckt nun den Kopf eines Menschen und nicht nur die Oberschenkel, denn es ist wieder Krieg, nachdem der andere ja begleitet von dieser Grippenepidemie in Liestal geendet hatte. Ja, Probst war eben doch auch ein Symbolist!
Illustration zur Vergangenheit
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Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.
Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 26.12.2011. Letzte Änderung dieser Seite am: 10.11.2019 .
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