Jakob Probst, 1980, Ikarus, Gemeindezentrum, Reigoldswil (Basel-Land, Einweihung am 17. 8. 1980 zum 100. Geburtstag, mutmasslich gegossen nach 1968 und vor dem Einweihungsdatum)

      

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Mündliche Quellen haben ein Geschenk Probsts an die Gemeinde Reigoldswil anlässlich seiner Ehrenbürgerschaft bezeugt. In andern solchen Quellen galt die Meinung, die Figur sei gekauft worden. In der Chronik des Kantons Basel-Landschaft kann man, wie kürzlich aufgefunden, folgende Zeilen mit Datum 17.8.80 entdecken: "Denkmal: In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur aus der ganzen Schweiz und insbesondere aus dem Kanton Basel-Landschaft wird in Reigoldswil aus Anlass des 100. Geburtstages von Jakob Probst seine Skulptur «lkarus» feierlich eingeweiht." Und weiter steht unter dem Datum 1.8.91: "Reigoldswil Jakob Probst-Platz: 25 Jahre nach dem Tod von Jakob Probst wird der Platz vor dem Gemeindezentrum seiner Heimatgemeinde Reigoldswil nach ihm benannt." Danach muss das "Denkmal" eine angemessene Zeitspanne vor dem 7.8.80 aufgestellt worden sein. Denn man lässt kaum ein "Denkmal" Jahre lang stehen um es dann doch noch eines Tages aus dem Anlass einer guten Gelegenheit einzuweihen. Damit wäre das Entstehungsdatum des Abgusses eingegrenzt. Man darf sehr stark vermuten, dass die Skulptur aus dem Kunstkredit finanziert wurde, der jeweils zur Entstehung großer, wichtiger öffentlicher Bauwerke gesprochen wird. Die Planung hatte aber schon vor Probsts Tod 1966 begonnen, denn von einer an der Planung beteiligten Person konnte der Autor erfahren, dass Probst die Skulptur auf eine Säule stellen wollte und sich also Gedanken um die Aufstellung gemacht hatte. Die Rede war von Probsts Vorstellung von einer ca. zehn Meter hohen Säule am Dorfeingang, was angeblich vom Straßenbauamt wegen Ablenkungsgefahr für die Autofahrer abgelehnt worden sei. Besser hätte daher ein Bogen über die Strasse passen müssen, in dessen Mitte man den Ikarus hätte aufprallen lassen sollen. Denn beim Blick in die Höhe wird ein Autofahrer kaum abgelenkt, zumal er bald das Dach über sich hat und daher gar nichts sehen kann. Er muss höchstens Angst haben, dass Ikarus gelegentlich auf sein Auto stürzen könne, worauf der Autofahrer den Kopf einziehen und geradeaus schauen mag, also exakt fixiert auf die Strasse. Seltsam, dass niemand auf diese einfache Idee gekommen ist angesichts des Vorrats von so vielen großen, ehrwürdigen Köpfen. Man denkt eben lieber neben die Strasse als in den Himmel hinauf, wo die andern Vögel fliegen - jetzt ohne den Ikarus.

Man kann daraus ableiten: Die Aufstellung des Ikarus fand statt in der Zeit von ca. 1966 bis 1980. Die Einweihung war 1980.

 

    
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Begegnung - gegen die Wasserfallen - rechts:

Da stürzt Ikarus - und zeugt von der Schwierigkeit, einer vielleicht geschenkten - oder auch gekauften - Skulptur einen würdevollen Platz zu gewähren... 

Besonders wenn die Natur anders wachsen will - und unten  an der Tür das Klecksen und Kleben dem Wachstum nacheifern darf... 

Inzwischen wurde gemeldet, dass der Natur Einhalt geboten worden sein. Nun sieht man die Figur wieder, auch in ihrem untern Teil, etwas besser.

Falls man an einer günstigen Stelle steht - und dorthin schaut, wo sich das Grün nicht vermehrt. 

    

 

  

 

      

Zur Symbolik der Figur: Johann W.-.B. war "Johann Jakob" Probsts Freund, Schulfreund, Cousin 1. Grades, welcher nach alter Tradition der Mütter-Familien ebenfalls mit Holz arbeitete. J.W.-.B. betrieb eine Sägerei, schreinerte und küferte, J.P. war gelernter Zimmermann, bevor er eine Bauschule abschloss und darauf Bildhauer wurde. Wenn Probst wieder mal "nach Hause" nach Reigoldswil kam nachdem seine Eltern gestorben waren, übernachtete er immer bei seinem Cousin Johann W.-.B. Er benutzte dabei ein Atelier zu Fuss fünf Minuten weiter im Steinbruch von Hermann Fontana, wo Probsts Werkzeuge angeblich heute noch liegen. Doch Im Jahre 1940 fand man den Cousin vor seiner Haustür mit eingeschlagenem Schädel. Man sagte er sei runter gefallen. Doch von wo runter, aus welchem Grunde runter, nicht mit vorher schon eingeschlagenem Schädel runter? J.W.'s Arbeiter hatten dabei gestanden, doch niemand hatte was gesehen. Es war Krieg, Weltkrieg. Und die Geschichte von Reigoldswil liegt ausserhalb einiger Familien immer noch im Dunkel der Nazizeit begraben... Wie war das nun gewesen, das mit den Flüchtlingen? Für wen produzierte die Industrie damals? Warum fehlen die Kapitel zu dieser Zeit in den Geschichtsbüchern der betroffenen Gegenden? Und wer war damals Nazi gewesen, gar Mitglied des Clubs der 200? Alte Beamte, welche heute nichts mehr sagen, hatten mich das gefragt. Jung und dumm wie ich war wusste ich dazu nichts zu sagen. Wer weiss dazu heute noch eine Antwort? - Probst war damals nicht mehr nach Reigoldswil gekommen. Auch nicht mehr nach Basel. Unter seinen Künstlerfreunden war mancher, welcher offiziell Mitglied einer Lins-Partei war. Ja, während diesem Krieg! Und ja, Probst war gewiss auch Symbolist. Heute steht diese Figur vor dem Gemeindezentrum. Dort wo diese Gemeinde regiert wird, vorne dran.

 

Die Ironie des letzten Bildes: "Ikarus Sturz in den Blumentopf"

Da stürzt also Ikarus - und wohin?  -  Ins Gebüsch im großen Blumentopf? - Zentral wichtig für ein Kunstwerk dieser Art wäre es doch, wenn man seine Hauptsache sehen könnte. Hier zur Hauptsache gehört der Gesichtsausdruck des Stürzenden unten beim Aufprall. Und genau diesen kann man nicht sehen, einmal wegen dem Gebüsch. Dann wenn das Gebüsch geschnitten ist weiter wegen der Lage: Man müsste eine Klettertour wagen um das Gesicht zu Gesicht zu gekommen.  -  Viel zu gefährlich für die Kunstfreunde der älteren Generation. Also müsste eine Rampe gebaut werden, die einfach zu besteigen sein sollte, auch mit dem Rollstuhl... Jakob Probst selbst hatte angeblich die Platzierung der Skulptur auf einer Säule gewünscht. Schade, dass man diesen für die Skulptur gerechten Wunsch trotz seiner geringen Kostenfolgen nicht realisieren wollte oder konnte. Das Hindernis, der Einwand, welcher auf Gefahren gründet, ist eben ein besonderer Einwand, der eine bessere Lösung fordert. So steckt Ikarus, von der Strasse her weithin sichtbar, im Gebüsch. Gibt es nun keine würdigere, bessere Lösung? (Angeblich habe man von der Seite der Behörden keine Säule gewollt, weil eine solche die "Autofahrer auf der Durchgangsstrasse hinter dem nächsten Haus hätte ablenken können...")

   

Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.

Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 4.4. / 17.12.2011 / 26.12.2011 / 6.3.2012. Letzte Änderung dieser Seite am: 12.11.2019 .

  

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