Jakob Probst, 1914: Vier tanzende Putten, lesender Knabe, strickendes Mädchen, Schulhaus Binzholz in Wald, Zürcher Oberland
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Max Tüller führt in seinem Werkverzeichnis von 1940 folgende Werke von Probst am Schulhaus von Wald auf: Vier tanzende Putten, strickendes Mädchen, lesender Knabe. In diesem Verzeichnis hat sich danach ein Fehler eingeschlichen: Es wird eine weitere Mädchenskulptur genannt mit einem Hasen. Hasen findet man jedoch beim Knaben. Das kann so interpretiert werden, dass es sich bei der zweiten aufgeführten Mädchenskulptur um die drei singenden Mädchen (Portalfigur beim Knaben mit den Hasen) handelt. Daher ist sehr stark zu vermuten, dass auch die Portalfigur mit den drei Knabenköpfen von Probst stammt. Infolge des Vergleichs mit Probsts Wappen von Nidau kann muss weiter sehr stark vermutet werden, dass auch die beiden Wappenkartuschen Probsts Werke sind. Es ist auch einfach nachvollziehbar, dass man wohl den Auftrag nicht an verschiedene Bildhauer vergeben hat, wobei der eine die genüsslicheren Arbeiten und der andere noch den Rest ausführen musste. Das wäre gewiss für den unterlegenen eine Zumutung gewesen. Dass ein Bildhauer nach einem solchen Auftrag als Referenz die wichtigeren Arbeiten erwähnt, ist ja verständlich. Man muss daher hier davon ausgehen, dass alle unikalen Bildhauerarbeiten Frühwerke von Probst sind. Nach Auskunft von einer verantwortlichen Stelle der Gemeinde Wald steht die Anlage "Schulhaus Binzholz" unter Denkmalschutz "der höchsten Stufe". Die Anlage wird ersichtlich mit viel Liebe unterhalten und vorbildlich gepflegt. Man mag sich beim Anblick der vorhandenen Gebäude und einer kurzen Besichtigung der Innenräume fragen, wie die im Gebirge gelegene Gemeinde Wald um 1914 zu einem solch reich geschmückten wie auch großzügig und qualitativ vorbildlich gebauten Gebäude gekommen sein kann, das eher an einen Palast erinnert als ein anderswo übliches Schulhaus in der Schweiz. Tatsächlich wird es in diesem Land schwierig sein, etwas Ebenbürtiges aus der genannten Zeit zu finden. Als Grund für diese vom Glück überbrachte Ausnahmesituation wird von Kennern der Sache die Frühindustrialisierung in der Gegend genannt. Vor allem die Textilindustrie soll in der Geburtszeit der Anlage sehr stark und einträglich gewesen sein, sodass die notwendigen großen finanziellen Mittel hier via Schule der Bevölkerung als Ganzes an deren Lebensnerv zur Verfügung standen. Ein solches Schulhaus prägt das ästhetische Gefühl der Jugend auf viel reichere Art als die Nacktheit von abstoßenden Flächen, da das Vorhandene den Heranwachsenden Bezüge und Hülle bieten, um sich geistig hier beschützt von Vorbildern einnisten zu können. Die Chance, nicht schon durch die Schulzeit ästhetisch geschädigt ins Erwachsenenalter reisen zu müssen, kann damit an diesem Ort stark wachsen. Hier wird noch in Stein gemeißelt für die Knaben das schon vor 1400 Jahren gelehrte "Ora et labora" vor die Augen gehalten, also die Basis zum Erfolg im Leben - ohne die der spätere Mann nicht wachsen kann - und für die Mädchen entsprechend die Freude am Sein auf der Grundlage des eigenen Antriebs. |
Fotos mit Canon PowerShot A2100 IS - Blende/ Brennweite automatisch.
Gelinkte Bilder in Länge und Breite je auf 35 % reduziert, aufgehellt bei Bedarf, erstellt am 1. 3. 2012. Letzte Änderung dieser Seite am: 02.03.2012 .
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